Was ist die Methanisierung? Den Prozess und seine Herausforderungen verstehen
Inputstoffe bei der Methanisierung
Inputstoffe für die Methanisierung sind alle organischen Abfälle, die zur Erzeugung von Biogas oder Biomethan verwendet werden können:
Abfälle aus der Landwirtschaft
Gülle von Schweinen und Rindern, Schweine- und Rindermist, Ernterückstände, Geflügelkot …
Abfälle aus kommunalen Einrichtungen
Organische Abfälle aus der Gemeinschaftsverpflegung, Rasenschnitt, Spreu, Mähgut von Straßenrändern, Silage …
Abfälle aus der Agrar- und Ernährungsindustrie
Tierische oder pflanzliche Fette, Obst, Gemüse …
Haushaltsabfälle
Küchenabfälle, Abwasser, kleine Gartenabfälle …
Die Biogasanlage
In einem Fermenter bzw. einer Biogasanlage wird unter optimalen Bedingungen (38 °C, kein Sauerstoff, Dichtigkeit, niedriger Druck usw.) organisches Material mittels Mikroorganismen oder Bakterien fermentiert, wodurch Biogas oder Biomethan entsteht, das nach der Aufbereitung in das Gasnetz eingespeist werden kann.
Es gibt zwei Technologien für Biogasanlagen: die Nassvergärung und die diskontinuierliche Trockenvergärung.
Die Aufbereitung
Die Aufbereitung von Biogas ist entscheidend für die Wirtschaftlichkeit eines Biogasprojekts. Derzeit gibt es dafür mehrere Möglichkeiten. Die Einspeisung von Biomethan in das Erdgasnetz sowie in KWK-Anlagen (Stromerzeugung) sind die in Frankreich wie auch international am häufigsten genutzten Lösungen für die Vermarktung von Biogas. Die Zersetzung organischer Stoffe liefert außerdem ein humusreiches und teilweise gefestigtes Produkt, das als Digestat bekannt ist. Es wird als natürlicher und organischer Dünger in der Landwirtschaft eingesetzt.
Die Vorteile der Methanisierung
Für die Landwirte
• Diversifizierung ihrer Tätigkeit
• Stabiles Zusatzeinkommen über 15 Jahre
• Agronomische Verbesserung der Abwässer
• Stärkung der Bindung zwischen Landwirt und Region
• Produktion von 100 % natürlichem Dünger, der auf den Feldern ausgebracht werden kann
Für die Kommunen
• Aufbau einer lokalen Abfallverwertung
• Mehr Autonomie bei der Energieversorgung der Region
• Potenzial für neue Aktivitäten (Ansiedlung eines Wärmenutzers in der Nähe)
• Geringere Geruchsbelästigung für die Bürger und geringere Treibhausgasemissionen
Für die Industrie
• Abscheidung von CH4-Emissionen
• Lokale Erzeugung und Verkauf von Strom, Wärme oder Biomethan
• Minimierung des Abfalltransports